VR-App bereitet Kinder auf MRT-Untersuchungen vor
Auch kleine Patienten profitieren von MRT-Diagnostik – der Pingunauten-Trainer, eine spielerische VR-App für Kinder, soll dabei helfen, die Untersuchung für Kinder angenehmer zu machen. Denn die Enge der Röhre, der Lärm und das Stillliegen sind für viele eine Belastung.
©Projekt Pingunauten Trainer (www.pingunauten.de)
Wenn Kinder im Magnetresonanztomografen (MRT)untersucht werden müssen, sind die Enge der Röhre, der Lärm und das Stillliegen für viele eine Belastung. Der Pingunauten-Trainer, eine spielerische VR-App für Kinder, soll dabei helfen, die Untersuchung für Kinder angenehmer zu machen. Die App ist kostenlos für iOS- und Android-Geräte verfügbar, seit Ende Januar auch für die MetaQuest-VR-Brillen. Dabei ist die App mehr als einfach nur eine MRT-Simulation. Der Trainer ist vielmehr Teil einer umfangreichen spielerischen Intervention zur Verbesserung des emotionalen Wohlergehens von Kindern im Kontext der MRT-Untersuchung.
Das zugrundeliegende Konzept setzt sich aus verschiedenen, bewährten Maßnahmen zur Angstreduktion, gezielten Entspannung und Erhöhung der Kooperativität pädiatrischer Patienten zusammen. Verbunden werden Elemente aus der Spieltherapie mit der VR-gestützten Expositionstherapie sowie gezielter Patienteninformation. Darüber hinaus vermittelt der Pingunauten-Trainer kindgerechte Bewältigungsstrategien (,Coping-Strategien'), mit denen sich die jungen Patienten aktiv selbst helfen können. Verpackt werden all diese Elemente in einer kindgerechten Geschichte, die Schritt-für-Schritt durch die Abläufe einer radiologischen Untersuchung führt und langsam an die Erfahrung des virtuellen MRT-Scans heranführt.
Die Intervention umfasst neben dem digitalen App-Content auch die real-weltliche Komponente des Weltallpasses. Mit diesem Sammelheft können die jungen Patienten ihren Trainingsfortschritt dokumentieren. Für jedes erfolgreich absolvierte Level im Spiel ,Sternengucker' (dem virtuellen MRT-Scan) dürfen die Spieler ein Feld im Weltallpass freirubbeln. Der Weltallpass kann zur echten MRT-Untersuchung mitgebracht werden. So weiß das radiologische Personal vor Ort, wie gut der Patient auf die Untersuchung vorbereitet ist. Für die Kinder ist das Freirubbeln der Felder im Weltallpass eine schöne Belohnung. Er bildet das real-weltliche Gegenstück zum ansonsten virtuellen Training mit dem Pingunauten-Trainer.
Die Entwickler haben vom ersten Konzept an großen Wert darauf gelegt, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung mit spielerischen Elementen zu verbinden und hinsichtlich der medizinischen Inhalte so realitätsgetreu und akkurat wie möglich zu bleiben.
Da es sich beim Pingunauten Trainer um ein völlig neues Konzept handelt, das auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, theoretischer Überlegungen und praktischen Know-Hows entstanden ist, folgte nach der Design- und Entwicklungsphase eine umfangreiche Evaluation in Form einer klinischen, multizentrischen Studie. Hinter dem Pingunuten-Trainer stehen Dr. Stefan Liszio, Research Scientist, und Dr. Oliver Basu, Kinderonkologe, Palliativmediziner und Arzt für medizinische Informatik. Beide sind am Universitätsklinikum Essen tätig.
Hier sind alle Informationen und Downloadmöglichkeiten zum Pingunauten-Trainer zu finden.